Stadt klärt Sprachregelung für Marktverkäufer

©Tervuren+. A new rule approved by Geyns’ Voor Tervuren party and the N-VA, states that vendors must use “the Dutch language in oral and written communication as the language of address because Tervuren belongs to the Dutch-language region.” Geyns clarifies that this does not require vendors to speak only Dutch with their multilingual customers.

TERVUREN — Marktverkäufer müssen Niederländisch als „Verkehrssprache“ verwenden, heißt es von Seiten des Rathauses. Oppositionsrat Serge Liesenborghs (Tervuren Unie+Volt) forderte eine klare Stellungnahme, dass diese Regel nur für offizielle Kontakte gilt – nicht für alltägliche Gespräche mit Kund:innen.

Liesenborghs stellte die Rechtmäßigkeit einer Regel infrage, die – streng ausgelegt – einem polnischen Bäcker untersagen würde, sich mit den rund 300 polnischen Einwohner:innen auf Polnisch zu unterhalten.

„Sie schaffen Probleme, wo keine sind“, sagte Bürgermeister Thomas Geyns (OpenVLD, Voor Tervuren). Er stellte klar, dass die neue Regelung nicht vorschreibt, dass Verkäufer ausschließlich Niederländisch mit ihren mehrsprachigen Kunden sprechen müssen.

Die Regelung, beschlossen von Geyns’ Partei Voor Tervuren gemeinsam mit der N-VA, sieht vor, dass Verkäufer „die niederländische Sprache in mündlicher und schriftlicher Kommunikation als Anredeform verwenden müssen, da Tervuren zur niederländischen Sprachregion gehört“.

„Es ist nicht eindeutig, ob sich diese Vorschrift auf die Kommunikation mit der Verwaltung, mit der Öffentlichkeit oder mit Kund:innen bezieht. Das kann zu Missverständnissen führen“, sagte Gemeinderat Bram Peters (Groen+Vooruit), ehemaliger Mobilitäts-Schöffe. „Es wäre sinnvoll, künftig klarzustellen, dass damit nur der Kontakt mit den Behörden gemeint ist.“

Volg of like Tervuren+ op sociale media

Geyns erklärte später auf Facebook: „Wer mit Behörden kommuniziert, muss dies auf Niederländisch tun. Es geht nicht um die Sprache auf dem Markt, sondern um den offiziellen Sprachgebrauch.“

Die Art der Fragestellung durch Liesenborghs zeige, dass Tervuren Unie+Volt Tervuren nicht „inklusiver“ gestalten wolle, so die flämisch-nationalistische N-VA. Die Debatte über die Sprachpolitik sei „kaum der Rede wert“. „Die Stadtverwaltung bezieht Händler in ihre inklusive Sprachpolitik ein und ermutigt zur Nutzung des Niederländischen“, hieß es weiter.

Die Entscheidung entfacht erneut die Debatte über den Sprachgebrauch in Tervuren, wo 2024 rund 44 % der Bevölkerung nicht-belgischer Herkunft waren. Schätzungen zufolge sprechen über 20 % der Bewohner:innen Französisch. Tervuren verfolgt seit zwölf Jahren eine strengere Sprachpolitik, eingeführt vom damaligen N-VA-Bürgermeister Jan Spooren. 2012 griff er Beschwerden über fehlende Niederländischkenntnisse beim Personal von Casa und Zeeman auf. Heute ist Spooren Gouverneur von Flämisch-Brabant. Seine Frau, Annemie Spaas (N-VA), ist derzeit Schöffin für flämische Identität und Wohlfahrt in Tervuren.

Ab dem 1. Januar 2025 darf Spaas Geldbußen von bis zu 500 Euro gegen Sozialmieter verhängen, die kein A2-Niveau in Niederländisch nachweisen können. Ab 2027 wird ein B1-Zertifikat Pflicht – eine Maßnahme, die von der sozialistischen Wohnungsbauministerin Melissa Depraetere (Vooruit) eingeführt wurde.

Die flämische Regierung ermutigt Gemeinden zudem, soziale Leistungen stärker an Sprachkenntnisse zu koppeln.

Auteur: Dafydd ab Iago. © Artikel en foto’s zijn gelicentieerd © 2024 voor Tervuren+ onder de Attribution-ShareAlike 4.0 International-licentie.

Author