Tervuren hat am Donnerstag erneut den Beginn des Mai mit der traditionellen Maibaumsetzung gefeiert — ein Brauch, der laut ersten Aufzeichnungen bis ins Jahr 1457 zurückreicht und vermutlich noch älter ist. Begleitet wurde das Fest von ergreifenden Volksliedern eines ukrainischen Frauenchors.
Um 15 Uhr setzte sich ein bunter Umzug am Sint-Janskerk-Platz in Bewegung: Ein mit bunten Bändern geschmückter hoher Birkenstamm wurde von Jugendlichen der Pfadfinder Tervuren und der KSA Tervuren durch die Straßen getragen, musikalisch begleitet von einer traditionellen Fanfare.
Nachdem der Maibaum vor der Kirche aufgestellt worden war, wurde er zum Mittelpunkt für Volkstänze, Fahnenvorführungen und alte Lieder.
„Wir setzen eine Tradition fort, deren Wurzeln tief in der Vergangenheit liegen“, erklärte Frank Ruttens, Vorsitzender der Maibaum-Gilde — einer Kooperation der örtlichen Pfarrgemeinschaft und des Geschichtsvereins. „Die frühesten Dokumente stammen von 1457, doch wahrscheinlich ist der Brauch noch älter.“
Schulkinder führten ein historisches Schauspiel auf, das an die engen Verbindungen zwischen Tervuren, Leuven und Brüssel erinnerte — einst herzogliche Städte, die sich hier auf neutralem Boden zu Bogenschieß-Wettkämpfen trafen.

Ein ukrainischer Frauenchor berührte die Besucher mit einem Auftritt am 1162. Tag der russischen Großinvasion in der Ukraine. Die folkloristische Figur Rosse Lowie unterhielt das Publikum mit seinen Späßen, bevor der Tervurener Riese Jomme und die Reuzegom-Tänzer das Fest ausklingen ließen.
Ein Staffellauf zwischen Kindern in den Farben von Leuven und Brüssel ließ alte Rivalitäten wieder aufleben und bewahrt so ein wertvolles Stück immateriellen Kulturerbes für kommende Generationen.
Auteur: Dafydd ab Iago. © Artikel en foto zijn gelicentieerd © 2024 voor Tervuren+ onder de Attribution-ShareAlike 4.0 International-licentie.