Der Terv, auch Belgischer Tervuren genannt, ist eine auffällige und intelligente Hunderasse, die ihren Namen von der Gemeinde Tervuren bei Brüssel trägt. Er ist eine von vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes und wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum Hüten und Bewachen von Vieh gezüchtet.
Die Rasse wurde 1901 offiziell von der Königlichen Gesellschaft Saint-Hubert in Belgien anerkannt. Der örtliche Züchter M.F. Corbeel gilt als Begründer der Rasse, indem er Hunde namens Tom und Poes miteinander kreuzte. Ihre Nachfahrin Miss brachte Milsart hervor, den ersten registrierten Champion der Rasse im Jahr 1907.
Bekannt für seine Wendigkeit, Treue und hohe Intelligenz, spiegelt der Tervuren den kosmopolitischen Geist der Gemeinde wider, die ihm seinen Namen gab. Tervuren zählt 23.000 Einwohner aus mehr als 116 Nationalitäten — 44 Prozent der Bevölkerung haben eine nicht-belgische Herkunft.
Tervs wie der zehnjährige Oisín aus Vossem verkörpern den edlen Charakter und die Vielfalt dieser Rasse.

Benannt nach einer Figur der irischen Mythologie, liebt Oisín seine täglichen Spaziergänge durch den weitläufigen Park und Wald von Tervuren, ein grünes Areal, das auch von Persönlichkeiten wie Belgiens Prinz Laurent und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen frequentiert wird.
Dank seiner Vielseitigkeit bewährte sich der Tervuren weit über das Hüten hinaus: Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Such- und Rettungshund sowie als Boten- und Sanitätshund eingesetzt. Seine Tapferkeit und Verlässlichkeit brachten ihm internationale Anerkennung ein, insbesondere in den USA und Kanada, wo er ein beliebter Familien- und Arbeitshund wurde.
Trotz eines Rückgangs seiner Popularität erlebt der Terv aktuell ein Comeback — dank engagierter Züchter und Liebhaber. Heute steht er für die Werte Tervurens: Treue, Widerstandsfähigkeit und kulturellen Stolz.
Im Jahr 2018 gewannen die Künstler Fons Broess und Barbara Recourt einen Wettbewerb im Wert von 40.000 Euro, um zwei 3,9 Meter hohe Stahlsilhouetten von Tervuren-Hunden zu gestalten. Die mit Goldschicht überzogenen Skulpturen vor dem Rathaus spielen mit Licht und Schatten und symbolisieren die Rolle der Hunde als Wächter der Gemeinde.
Autor: Dafydd ab Iago. © Artikel und Fotos lizenziert © 2024 für Tervuren+ unter der Creative-Commons-Lizenz Attribution-ShareAlike 4.0 International.